Nicht einmal bis zu dieser "Verkleisterung" haben es die Grünen bei ihrem eigenen Pädophilie-Skandal bisher gebracht.
Es gibt keinen Runden Tisch, an den die Opfer geholt würden und an dem die heutigen Grünen für die damaligen einstehen würden, wie es Pater Mertes seinerzeit im Berliner Canisius-Kolleg getan hat.
Es gibt auch keinen Aufruf des Vorstands an mögliche Opfer, sich anonym zu melden.
Es gibt eigentlich gar nichts außer Worten.
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Den Grünen steht beim Umgang mit den Pädophilie-Vorwürfen ihre Selbstgerechtigkeit im Weg.
VON BERND ULRICH
Es gibt Menschen, die wählen ihr Leben lang grün. Eben wegen des bedrohten Eisbären.
Oder um all der Menschen willen, die an einem Ende der Welt leben, an dem sie von den Folgen der Klimaerwärmung weit mehr betroffen sein werden als jene, die viel mehr dazu beigetragen haben – also etwa wir.
Keine Partei bearbeitet so intensiv wie die Grünen diesen Grundwiderspruch:
Wir leben hier recht friedlich, sanft und kultiviert vor uns hin, erzeugen dabei jedoch nebenher verheerende Folgen andernorts. Es ist die Lebensaufgabe der Grünen, wider diesen Stachel zu löcken. Mittlerweile jedoch sind die einst radikalen Grünen so sehr im Mainstream angekommen – und der Mainstream so sehr bei den Grünen –, dass man fürchten muss, es verhalte sich geradewegs umgekehrt: Die Deutschen haben sich die Grünen zugelegt, sowie ein Abonnement der Landlust und ein Hybridauto, nur um sich selbst vormachen zu können, dass der Konflikt zwischen der Zivilität des Lebens und der Brutalität seiner Nebenfolgen in allen westlichen Ländern tobt – außer bei uns. Es könnte also sein, dass die Grünen heute weniger der ökologischen Revolution dienen als der ökologischen Selbstberuhigung.
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