Chefredakteurin Ines Pohl ließ einen Text aus der links-alternativen "taz" kippen, der den Grünen mangelnde Aufarbeitung des Pädophilie-Skandals vorwarf.
Nun darf über die Gründe spekuliert werden.
Es gab in der einst dezidiert linksalternativen "tageszeitung" immer Einzelkämpfer mit einem Herzensthema. Heute gibt es dort Christian Füller, der mit Furor die 30 Jahre zurückliegende pädophile Verstrickung der Grünen recherchiert.
"Was sie nicht wahr haben wollen, ignorieren sie.
Nur der, der Recht hat wird diffamiert."
Es gab in der einst dezidiert linksalternativen "tageszeitung" immer Einzelkämpfer mit einem Herzensthema. Heute gibt es dort Christian Füller, der mit Furor die 30 Jahre zurückliegende pädophile Verstrickung der Grünen recherchiert.
Am Samstag hatte von ihm unter der Überschrift "Befreites Menschenmaterial" ein Text erscheinen sollen.
Die Kernthese, in provokantem Fettdruck hervorgehoben: "Die Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt".
Die katholische Kirche, schrieb Füller, arbeite den Missbrauch "besser und gründlicher" auf als die Grünen.
Dort weigere sich "Bischof Trittin" standhaft, eine Anlaufstelle für die Opfer grüner Päderasten einzurichten.
Füller nannte als Quelle "Die Welt" und schrieb noch allerhand weiteres über eine Partei, der die "taz" politisch nahe steht.
Zum Beispiel über das ehemalige Eigenleben der grünen "Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Päderasten SchwuPs".
Und schwupps, flog der Text aus dem Blatt. Anscheinend monierte Chefredakteurin Ines Pohl falsche Tatsachenbehauptungen im Text und kippte das Stück.
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"Menschenkarikatur" Sarrazin
Andere Texte durften erscheinen. Zum Beispiel Ende 2012 einer überThilo Sarrazin, in dem stand, auch wenn man wisse, dass Sarrazin einen Schlaganfall gehabt habe, dürfe man ihn "eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen" und ihm nur wünschen, "der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten". Immerhin muss die "taz" dafür jetzt 20.000 Euro Schmerzensgeld an Sarrazin zahlen.
Kürzlich war hier freilich dann wieder über möglicherweise vor der Entlassung stehende Kollegen der zum Springer-Verlag gehörenden "BZ", in dem es hieß, "Bild" und "BZ" seien für die Berliner Pressevielfalt "ungefähr so wertvoll wie die Vielfalt an verschiedenen Hundekackehaufen": "Die Arbeitslosigkeit dieser Kollegen ist ein Gewinn für die Stadt." Die arbeitslosen Redakteure hätten die Chance, "doch noch zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft" zu werden. Das war alles nackte Nazisprache, und daran störte sich in der "taz" kaum jemand.
Andere Texte durften erscheinen. Zum Beispiel Ende 2012 einer überThilo Sarrazin, in dem stand, auch wenn man wisse, dass Sarrazin einen Schlaganfall gehabt habe, dürfe man ihn "eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen" und ihm nur wünschen, "der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten". Immerhin muss die "taz" dafür jetzt 20.000 Euro Schmerzensgeld an Sarrazin zahlen.
Kürzlich war hier freilich dann wieder über möglicherweise vor der Entlassung stehende Kollegen der zum Springer-Verlag gehörenden "BZ", in dem es hieß, "Bild" und "BZ" seien für die Berliner Pressevielfalt "ungefähr so wertvoll wie die Vielfalt an verschiedenen Hundekackehaufen": "Die Arbeitslosigkeit dieser Kollegen ist ein Gewinn für die Stadt." Die arbeitslosen Redakteure hätten die Chance, "doch noch zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft" zu werden. Das war alles nackte Nazisprache, und daran störte sich in der "taz" kaum jemand.
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Ein Vorgang von einiger Tragweite
Dass nun ein Text über grüne Pädophilie gekippt wird, ist deshalb ein Vorgang von einiger Tragweite. Die Gründe dafür können vielfältiger sein, als es scheinen mag. Es kann eine Anregung aus dem grünen Führungskreis gewesen sein, muss es aber keineswegs. Pohl ist bisher nicht durch Linientreue aufgefallen, wohl aber durch gute Kontakte zu Personen, die früher bei der "taz" als Gottseibeiuns galten.
Man schaue sich genau an, wie still die CDU bei dem Thema bleibt und wie sehr in manchen Hinterköpfen mit Blick auf den 22. September eine schwarz-grüne Koalitionsoption herumgeistert, für die ein 30 Jahre alter Kulturkampf nur schädlich wäre. Wer weiß, vielleicht gilt der Rauswurf irgendwann einmal als Puzzlestein großer Politik.
Quelle: Die Welt
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