Hippie-Staat




"Wie ein Hippie-Staat von Gefühlen geleitet"

Der britische Politologe Anthony Glees hat Deutschlands Vorgehen in der Flüchtlingskrise als "undemokratisch" kritisiert.
Im DLF sagte er, Berlin habe sich mit der Entscheidung, die in Ungarn gestrandeten Migranten aufzunehmen, nicht an EU-Regeln gehalten.
In Großbritannien herrsche der Eindruck, die Deutschen hätten den Verstand verloren.

"Man mag über Ungarn denken, was man will. 
Aber wenn Deutschland sich nicht an die Regeln hält, fällt die ganze EU auseinander", sagte Glees. 

Deutschland gebe sich im Moment als "Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird". 
Statt nur mit dem Herz, müsse man auch mit dem Hirn handeln, forderte der Politologe - so wie es auch der britische Premierminister David Cameron gefordert hatte.

Nach Glees' Worten gibt Deutschland Kennern des Landes im Moment Rätsel auf. 
Während Großbritannien sich in Syrien militärisch engagiere, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu bekämpfen, halte sich Berlin heraus. 
Gleichzeitig sage die Bundesregierung dann aber den verzweifelten Menschen in Syrien und im Irak, sie sollten in die Bundesrepublik kommen. 
"Das scheint vielen Briten unsinnig. 
Viele meinen, die Deutschen hätten ihr Gehirn verloren."

Er bedaure sehr, dass die Ereignisse der vergangenen Tage die Deutschen in Großbritannien "sehr unsympathisch" gemacht hätten.

Das Interview in voller Länge


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