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Grüne:
Beck wollte Sex mit Zwölfjährigen straffrei machen




Auszug:
Strafbarkeit soll auf unter zwölf Jahre sinken
Andererseits hält Beck fest am Ziel der "Entkriminalisierung" von Pädophilie.
Offen plädiert er dafür, das sogenannte Schutzalter abzusenken. Damit würde die uneingeschränkte Strafbarkeit von Sexualkontakten erst bei Kindern unter 12 Jahren (statt schon bei unter 14-Jährigen) einsetzen. Gleichwohl: Beck war gegen die Forderung nach völliger Straflosigkeit.
Entsprechend lautete die Überschrift in Becks Manuskript: "Reformistischer Aufbruch und Abschied von einer 'radikalen' Forderung – Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexual- (Strafrechts-)Politik".
Hieraus machte der Herausgeber: "Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik".
Zwar fehlt hier der "Abschied" tatsächlich. Aber erstens bleibt deutlich, dass Beck die Strafrechtsdiskussion infrage stellt. Zweitens blieben im Text sämtliche Passagen stehen, in denen Beck die Forderung nach kompletter Abschaffung des Sexualstrafrechts ablehnt. Beispiel: "Der längst überfällige Abschied von der Forderung nach Streichung des Sexualstrafrechtes" sei wichtig. Es gibt keinen Hinweis, dass der Herausgeber Becks "Abschied"-These wegredigieren wollte.
"Wie kann man das Sexualstrafrecht verändern?"
Keine tendenziöse Streichung ist auch die andere Herausgeber-Änderung bei einer Zwischenzeile: Über eine Passage, in der Beck Grundsätze für sein Einerseits-Andererseits zwischen Strafrechtsbeibehaltung und "Entkriminalisierung" auflistet, heißt es im Original: "Möglichkeiten und Strategien einer neuen Sexual-(Strafrechts-)Politik – auch für den Bereich der Pädosexualität". Hieraus machte der Herausgeber: "Wie kann man das Sexualstrafrecht verändern?" Das ist verständlicher und lässt sogar Becks Verweis auf die "Pädosexualität" weg. Man könnte hierin geradezu eine Entschärfung von Becks Zwischenzeile sehen.
Mithin ist es nicht gerechtfertigt, dem Herausgeber ein "Verfälschen" oder "Wegredigieren" vorzuwerfen. Vielmehr trägt Beck ganz allein die Verantwortung für den "Stuss", als den er heute selbst seine Ausführungen bezeichnet.


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